Vita von Hl. Kliment Ochridski

Geboren um 840, Kliment Ochridski war ein Gelehrter und Schüler der “Sliawenapostel” Kyrill und Methodius und an der Mission im Grossmährischen Reich teil. Nach dem Tod von Methodius war er Führer der slawischen Partei in der Auseinandersetzung mit den lateinischen Klerikern, die aus dem Ostfrankenreich gekommen waren. Nach einer kurze Zeit im Gefängnis wurde er vermutlich 885 aus Grossmähren vertrieben und wandte sich zusammen mit Angelarij und Naum zurück in das Erste Bulgarische Reich.

Kloster Hl. Panteleimon
Kloster Hl. Panteleimon

Zar Boris I. und seinem Nachfolger Zar Simeon I. betrauten die Mönche mit der Unterrichtung künftiger bulgarischer Geistlicher in dem gerade erst zum Christentum bekehrten Land. Nach der Annahme des Chritentums war zunächst das Griechische, das von byzantinischen Missionaren eingefuehrt worden war, die Kirchensprache in Bulgarien. Um den byzantinischen Einfluss auf seinen Staat zurueckzudraengen, war Boris I. an der Etablierung der slawischen Sprache im Gottesdienst interessiert. Zunächst unter alleiniger Leitung Kliments wurde am Ohridsee die Schule von Ohrid errichtet. Spaeter unterstützte ihn Naum, der anfangs die Schule in Pliska und Preslav leitete. In den von Ihnen errichteten Schulen wurde das Altkirchenslawisch als Liturgiesprache unterrichtet. Sie machten aus Ohrid, neben Preslav und Pliska, ein weiteres kirchliches und kulturelles Zentrum, indem sie Kirchen bauten, Kloster (u.a. die Klöster “Panteleimon” und “Sveti Naum”) errichteten und die Schule erweiterten, in der zahlreiche Kleriker ausgebildet wurden. Die Schule von Ohrid hat einen Grossteil der er “(alt)bulgarischen” Literatur hervorgebracht. Kliment soll der Überlieferung nach zwischen 886 und 893 3.500 Schüler in der neuen Schriftsprache unterwiesen haben. Ihm wird häufig auch die Entwicklung des kyrillischen Alphabets, jedoch bedeutete eine entsprechend gedeutete Nachricht in der “Legenda Ochridica” tatsächlich wohl nur, dass er die glagolitische Schrift reformiert hat.

Nach einer Auseinandersetzung mit dem Zar Simeon I. wurde er zum Bischof des entlegenen Orts Drembica (Velika) ernannt, das einer Verbannung nahe kam. Später erlangte Kliment wieder die Gunst des Herrschers und wurde Erzbischof von Ohrid. Er gründete das Panteleimon-Kloster in Varoš.

Nach seinem Tod am 27 Juli 916 wurde er in der Kirche St. Panteleimon bei Ohrid bestattet. Als die Osmanen diese Kirche im 15.Jahrhundert in eine Moschee umwandelten, wurden Kliments Gebeine in die Ohrider Kirche “Sveta Bogorodica” umgebettet. Seine große Verehrung führte unter Zar Samuil zur Kanonisation als Heiliger.

Die Universitäten von Sofia und Bitola tragen den Namen Kliments.

Die Bulgarisch-orthodoxe Kirche feiert sein Hauptfest an seinem Namenstag – 25 November. Am Tag seines Todes – 27 Juli werden alle 7 Heilige –

Kyrill, Methodius, Kliment, Naum, Sawa, Gorazd und Angelarij, gennant “Sveti Sedmochislenizi” gefeiert.